Ironman 70.30 Pays d’Aix

Der erste Test der Saison fand für mich beim Ironman 70.3 Pays d’Aix statt. Leider wurde aus dem Test meiner aktuellen Fitness eher ein Test meines aktuellen Durchhaltevermögens. An den Tagen davor gab es noch strahlenden Sonnenschein und Temperaturen bis 30°C, für den Wettkampftag waren aber Temperaturen von unter 10°C, Regen und Sturm angekündigt. Nichts desto trotz hoffte ich, dass sich die Wetterfrösche irren und es nicht ganz so schlimm kommen wird.

Die zwei Tage vor dem Wettkampf genoss ich das sonnige Wetter, tourte immer etwas länger als geplant mit dem Rad durch die unglaublich schöne Landschaft der Provence und genoss das französische Flair von Aix-en-Provence Centre Ville.

Der Start am Sonntag erfolgte an einem See wenig außerhalb der Stadt. Um an den Start zu kommen, standen Shuttlebusse zur Verfügung . Ich war schon guter Dinge, da es verhältnismäßig warm war und nicht wie angekündigt in Strömen regnete. Dennoch entschloss ich mich, für den Fall eines Wetterumschwungs, in den Wechselbeutel Armlinge und Weste zu packen. Die schwarzen Wolken sahen doch etwas bedrohlich aus.

Der Start erfolgte kurz vor acht Uhr als Rolling-Start. Ich fand schnell in meinen Rhythmus und konnte die 1.9 km in 26 min gut zu Ende schwimmen. Der Wechsel dauerte dann etwas länger. Der Laufweg in der Wechselzone war ungewöhnlich lang, ich musste nebenbei das gerissene Armband meiner Uhr reparieren (wie auch immer das passieren kann) und Armlinge und Weste mussten auch noch angezogen werden.

Von Anfang an fühlte ich mich auf dem Rad in guter Verfassung und konnte die angepeilten Wattwerte ohne Probleme fahren. Der erste Teil der Strecke rollte sehr gut bis dann der Straßenbelag schlechter wurde und die ersten Athleten mit Platten an der Seite standen. Bis Kilometer 50 war alles wie geplant gelaufen, als dann die Regenfront kam. Es gab einen starken Temperatursturz und es fing in Strömen zu regnen an. Ich ging kein Risiko ein und fuhr die letzten 45 km sehr defensiv auf Nummer sicher. Die Kurven in den Abfahrten waren zum Teil sehr schlecht einsehbar und auch hier ließ ich viel Zeit liegen.

In den letzten 10 Jahren hatte ich  in einem Wettkampf noch nie solche miserablen Bedingungen. Es war selbst für mich als erfahrener Athlet überraschend, wie schnell man selbst in einem schweißtreibenden Wettkampf auskühlt. Auf den letzten 10 km hatte ich Mühe mich vor Kälte zitternd auf dem Rad zu halten. Nach 2:36 h erreichte ich endlich die Wechselzone. Es hätten keinen Kilometer mehr sein dürfen.

Ein wenig hoffte ich darauf, dass es mir beim Lauf wärmer wird, aber der starke Wind ließ das nicht zu. Zum Glück wurde mir vom „Support Team“ nach 2 km eine Daunen-Jacke zugeworfen. Nach einer Laufrunde war ich dann wieder einigermaßen aufgewärmt. Der Regen ließ jedoch vorläufig nicht nach. Mit 1:25 h auf 21,1 km konnte ich die doch recht hügelige Laufstrecke passabel zu Ende laufen, mit einem 10. Platz in der Altersklasse und dem 57. Platz im Gesamt-Klassement. Nach 30 min unter der Hoteldusche aufgewärmt, fühlte ich mich soweit wieder ganz wohl. Letztendlich hatte ich mich nicht einmal erkältet.

Schade, dass das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte, da die Strecke unter besseren Bedingungen einmalig schön gewesen wäre.

Nächster Halt: Alpsman Xtrem Lac d‘Annecy

1st place IRONMAN- + XTERRA Worldchampionships double (Amateur) Hawaii

Aloha, Bericht zu Hawaii 2017

3,5 Wochen Hawaii sind schon vorbei und es gibt einiges zu schreiben. Ich hoffe doch es wird nicht zu ermüdend. Schon einmal vorweg: das war der Abschluss einer ausgesprochen gelungenen Saison; Qualifikation Hawaii in Malaysia, Qualifikation 70.3 WM Chattanooga (die ich nicht angenommen habe), Qualifikation Xterra WM 2017 Maui und Qualifikation 70.3 WM South Africa 2018. Da das Programm doch ganz ordentlich war hätte mir nicht träumen lassen dass es nochmal hinten raus so gut läuft.

Aber erst mal der Reihe nach.

Die Vorbereitung für den Ironman Hawaii, das Hauptziel dieser Saison, verlief erstaunlich gut bis auf die letzten 2 Wochen da ich mir das Knie verkühlt hatte und eine Woche das Laufen aussetzen musste. Dennoch ging es am 6. Okt recht zuversichtlich Richtung Kona. Wie in 2015 hatten wir wieder ein Cottage etwas abgelegen im kühlen Dschungel am Hang des Mauna Loa. Die letzten Trainingsfahrten und Läufe verliefen etwas ruppig. Dennoch fühlte ich, wie es zum Wochenende hin immer besser wurde und der Jetlag langsam verschwand. Die Woche vor dem Wettkampf war vergleichsweise kühl und es regnete regelmäßig. Die Wettervorhersagen waren auch nicht optimal für den Samstag 14.10..

Am Wettkampfmorgen klingelte der Wecker um 3:45 Uhr. 4:45 Uhr ging es zum Bodymarking. Als die Sonne aufging war der Himmel wolkenlos und ich ahnte schon, dass der Tag vermutlich der heißeste der Woche werden wird.

Nach den letzten Checks am Rad machte ich mich auf den Weg Richtung Schwimmstart.  Die letzten Minuten vor so einem Rennen sind eigentlich die unangenehmsten des ganzen Jahres, das wird sich vermutlich auch nie ändern. Um 7:05 Uhr wurden dann alle männlichen Agegrouper auf die lange Reise Richtung Finishline geschickt.

Der Kampf im Wasser und das Gewühle schienen dieses Mal kein Ende zu nehmen. Dummerweise hatte ich mich inmitten einer Gruppe befunden aus der ich nicht heraus konnte. Ich habe nur versucht nicht die Ruhe zu verlieren. Gefühlt kam mir das Schwimmen ewig vor und der Rückweg war durch den starken Wellengang und der Strömung vom Kopf her nicht ganz einfach. Umso erfreuter war ich über die 56 min, 3 min schneller als 2015. Top, so konnte es weiter gehen.

Nach dem Wechsel fand ich mich in einem großen Pulk wieder, der sich erst auf dem Highway auflöste. Immerhin konnte ich mich so ein wenig zurückhalten. Ich habe mich die ganzen 180 km nur an den Wattzahlen orientiert und versucht in meinem Bereich zu bleiben. Ab Waikoloa Richtung Hawi frischte der Gegenwind richtig auf und hielt bis nach Hawi unermüdlich an. Ich freute mich schon auf den Rückweg. Endlich am Wendepunkt angekommen ging es dann wieder zurück Richtung Kona. Weitaus gemütlicher ging es bis Waikoloa, bis dann auf den letzten 40 km wieder starker Gegenwind aufkam, der den Rad-Schnitt nochmals richtig nach unten drückte und es wurde auch merklich heißer. Ich konzentrierte mich darauf, nicht die Geduld zu verlieren.

Genervt hatte mich dann allerdings, dass ich von mehreren Athleten, im Pulk fahrend, eingeholt wurde. Als ich die Kollegen doch dann im Penalty Zelt stehen gesehen habe, bin ich mit Genugtuung daran vorbei gefahren.

Kurz vor den dem Wechsel zum Lauf schaute ich auf den Radsplit; 4:50 h und noch ca. 5 min bis in die Wechsel Zone, damit war ich zufrieden.

Das Einfahren nach Kona ist Gänsehaut. Man weiß jetzt kann nichts mehr passieren kein Platten, Sturz oder Kettenriss. Und nicht nur die Hitze sondern auch die Stimmung haut einen um.

Jedoch ging nun auch die Misere los.

Gleich beim Absteigen vom Rad fing mein Unterbauch an zu krampfen. Ich entschloss mich vor dem Start zum Lauf noch das Dixi aufzusuchen, leider ohne Erfolg. So verlor ich ca. 2 min. Die ersten Kilometer waren richtig schlecht und so ganz ging das „Bauchkrampf- Problem“ auch nicht weg. Nichts hat geholfen. Schließlich kamen noch diese seltsamen Blasen am Fußballen dazu, die ich bis jetzt nur bei diesem Rennen  bekommen habe und ich weiß nicht an was das liegt. Wie auch immer, es war zumindest richtig heiß und schwül. Die Stimmung war super und ich versuchte mich einfach durch die Stimmung zu motivieren und auf positive Gedanken zu kommen.

An jeder Station wurde eine kurzer Stopp eingelegt um mit Eiswasser herunter zu kühlen. Irgendwann bekam ich nur noch Cola hinunter, das sich später schlecht auf den Energiehaushalt auswirkte. Nach dem steilen und sehr harten Stück die Palani hinauf, ging es Richtung Highway und Energy Lab. Hier konnte ich mich einigermaßen wieder zusammenreißen und es lief ganz gut an dem Wendepunkt. Langsam wurden dann die Beine schwer und auf dem Weg hinaus aus dem Energy Lab ging dann nichts mehr. Ohne „Treibstoff“ waren die letzten Kilometer auf dem Highway nochmals mental und körperlich hart. Kurz vor der Palani schaute ich auf die Uhr; 9:30 h! Ich versuchte etwas anzuziehen. Leider bekam ich dafür sofort die Rechnung mit einem Krampf im hinteren Oberschenkel und nochmals Magenkrämpfe. Schließlich bin ich mit Hilfe der grandiosen Unterstützung meiner Eltern und meines Bruders und seiner Freundin auf den Alii Drive eingebogen und mit 9:39 h über die Ziellinie.

Allgemein bin ich zufrieden mit dem Rennen. Was beim Laufen los war? Ich habe keine Ahnung da ich diese Saison keinerlei Probleme dieser Art hatte. Ob es noch Reisestress, die Hitze, ein Fehler in der Ernährung oder etwas Anderes war? Ohne dieses Handicap hätte es definitiv noch weiter nach vorne gehen können. Beschweren will ich mich aber nicht, da ich dieses Mal gesund und ohne größere Blessuren ins Ziel gekommen und eine Erfahrung reicher bin.

 

 

Von dem Rennen erholte ich mich erstaunlich schnell und ab Montag konnte ich schon wieder mit leichtem Training anfangen. Die zwei Wochen bis zur Xterra WM auf Maui konnte ich mit meiner Familie noch ganz entspannt mit Wanderungen, Schnorcheln und hawaiischen Spezialitäten auf Big Island und Molokai verbringen. Leider hatte das Wetter dieses Jahr einige Kapriolen veranstaltet und so hatten wir auf Molokai 2 oder 3 Tage Starkregen, Überschwemmungen und Stromausfall. Da das Wasser zu dreckig war und die MTB Trails unbefahrbar waren, wurde das Training damit im Wesentlichen aufs Laufen beschränkt. Die Nachrichten aus Maui und dem Xterra-Kurs waren auch nicht gerade aufmunternd: geschlossener unbefahrbarer Kurs sowie starker Wellengang und auch hier Stromausfall.

Kurz vor dem Wettkampf wurde das Wetter dann glücklicherweise doch spürbar besser. Freitags bin ich dann nach Kapalua geflogen und bin gleich am Morgen bei den deutlich höheren Wellen als in Kona noch Probe geschwommen. Dann ging es zur Registrierung und das Leihrad abholen; Ein „Fully“ leider viel zu schwer für so ein Rennen. Ich habe noch versucht es irgendwie umzutauschen, jedoch ohne Erfolg. Somit musste ich mich damit zufrieden geben. Ungewohnt weich war die Hinterbaudämpfung, daran musste ich mich nun die 2 verbleibende Tage gewöhnen. Feststellen musste ich leider auch, dass das Rad zum Beschleunigen eine einzige Katastrophe war. Zum Glück aber nicht bergab; Note 1 für den Spaß-Faktor. Die Welcome-Party und zugleich Einstimmung auf das kommende Event fand am Freitagabend im exklusiven Ambiente des Ritz-Carlton statt.

Und schon war Sonntag und Showdown.

Meine Eltern sind extra noch von Molokai für einen Tag nach Maui geflogen, um zuzuschauen und zu coachen. Eine richtig coole Aktion. Zusätzlich als kleines „Goody“ gab es eine Doppel-Wertung zu gewinnen. Jeweils der beste Amateur sowie Profi- Athlet M/F der an beiden Weltmeisterschaften (dem Ironman in Kona und der Xterra WM auf Maui) teilnimmt gewinnt mit der schnellsten kombinierten Zeit 4 Nächte in einem „Outrigger Resort“ auf Maui. Mit nur 45 sek Vorsprung wurde am Wettkampfmorgen dies als spannendes kleines internes Duell zwischen mir und dem letztjährigen Gewinner verkündet. Das war natürlich für mich ein kleiner zusätzlicher Ansporn. Allerdings habe ich noch nie so kurz nach einem Langdistanzrennen ein weiteres Rennen bestritten, geschweige denn hatte ich den Eindruck diese Wettkampfbelastung zu verkraften.

Um 9 Uhr fiel der Startschuss der Profis. Danach folgten die Alterlassen-Athleten. Von Anfang an hieß es Vollgas geben. Mit der Brandung und dem Wellengang bin ich gut klarzukommen. Nach 750 m kam der erste Landgang und es ging auf die deutlich schwerer zu schwimmende zweite Runde mit mehr Wellengang. Auf den letzten Metern hat mich dann eine Welle für eine gefühlte Ewigkeit unter Wasser gedrückt. Als ich wieder die Orientierung hatte, war ich auch schon am Strand mit einer super Schwimmzeit von ca. 21 min.

Etwas benommen rannte ich Richtung Wechsel-Zone und auf den landschaftlich sehr schönen Radkurs mit einer einzigartigen tollen Streckenführung. Von jetzt an ging es 7 Meilen bergauf. Einen derartigen Puls hatte ich noch nie bei einem Rennen. Die Beine waren von Anfang an zu und das schwere Rad hat noch den Rest gegeben. Auf dem ersten kurzen Flachstück konnte ich mich soweit erholen, dass der Puls runter ging. Überholt wurde ich vor allem von Athleten mit deutlich leichteren Carbon-Rädern. Das Radfahren war mental ein auf und ab. Bergan hätte ich liebsten das Rad stehen gelassen, da ich merkte dass ich mit einem leichteren Rad weniger Kraft hätte investieren müssen. Bergab hat es dafür umso mehr Spaß gemacht. Der Kurs war technisch nicht sehr anspruchsvoll, aber vor allem auf den letzten Meilen durch die vielen kleine und steile Anstiege und Haarnadelkurven doch sehr Kräfte zehrend.

Nach 1:55 h stieg ich mit 3 min Vorsprung, in Führung liegend um die „double Wertung“, vom Rad.

Erstaunlich gut fand ich in den Lauf hinein, obwohl es gleich zu Beginn steil bergan ging. Die ersten 3 Meilen bergauf gingen schnell herum und ich sammelte viele Athleten wieder ein. Auf den letzten 3,5 Meilen bergab musste ich dann aufpassen keine Krämpfe in den Beinen zu bekommen. Dennoch, die Laufstrecke durch den Dschungel und über die Hindernisse hat Spaß gemacht. Das letzte Stück am Strand entlang war für jeden noch einmal ein absoluter Kraftakt, bis es dann schließlich hinauf in den Zielkanal ging.

Das Duell um das Double war sehr knapp. Jedoch konnte ich es mit nur 14 sek Vorsprung beim Xterra und 40 sek beim Ironman auf Hawaii mit knapp einer Minute für mich entscheiden. Das hat die ganze Sache recht spannend gemacht. Geliebäugelt hatte ich damit, das zu gewinnen aber niemals damit gerechnet, dass es klappen könnte. Auch Dank meiner Eltern, die mir die Abstände an der Strecke durchgegeben haben. Das erste Mal Weltmeister das ist doch was 🙂

Es waren definitiv 2 gelungene Rennen. Keines einfach und ich hatte mit meinen Problemen zu kämpfen, dennoch bin ich mit den Ergebnissen zufrieden.

Hawaii war einmal mehr eine grossartige Erfahrung, vor allem abseits des sportlichen. Grandiose Natur, freundliche Menschen und geniales Essen. Ich hoffe, ich darf in nächster Zukunft noch einmal dorthin.

Einer geht noch …. IRONMAN 70.3 Vichy

Für den letzten Test vor der Ironman Weltmeisterschaft auf Hawaii, ging ich beim Ironman 70.3 Vichy an den Start. 2011 hatte hier meine erste Langdistanz bestritten, damals noch unter dem Challenge Label. Deshalb kannte ich die Strecke schon, doch kam auch die ein oder andere Erinnerung an das wirklich harte Rennen zurück, bei dem ich kurz vor dem Aufgeben stand. Dieses Mal sollte aber alles ein bisschen besser laufen.

Von den intensiven und langen Trainingseinheiten der letzten Wochen hatte ich mich doch ganz gut erholen können und in Kombination mit perfektem Triathlon- Wetter, einer super Lokation in Vichy und tollem französischem Flair war ich für den Wettkampf doch recht zuversichtlich gestimmt.

Am Samstagmorgen ging es um 7 Uhr im „Rollingstart“ auf die 113 km. Aufgrund der Wassertemperatur von über 25°C wurde ein Neoprenverbot ausgesprochen. Geschwommen bin ich solide 29 Min und kam mit den ersten „Agegroupern“ aus dem Wasser. Dann ging es auf die 90 km lange Radstrecke durch die Auvergne. Es ist immer von Vorteil, sich im vorderen Teil des Feldes zu befinden, so gibt es keine Probleme mit Gruppen und Windschattenfahrern und ich konnte relativ gleichmäßig mein Tempo fahren. Auch wenn zum Ende hin der raue Asphalt und viele Schlaglöcher doch sehr genervt haben, konnte mit 2 h 15 eine super Zeit auf dem Rad fahren.

Pünktlich zum Halbmarathon wurde es so richtig warm. Ich fühlte mich von Anfang an recht gut und kam schnell in meinen Rhythmus hinein. Von ein paar übermotivierten Athleten, die mich am Anfang überholten, ließ ich mich nicht beeindrucken und sammelte sie auf den letzten 5 km wieder ein. Für den Halbmarathon benötigte ich 1 h 24. Mit dieser Zeit kann ich durchaus zufrieden sein kann, auch wenn noch Potential da ist. Mit einer Gesamtzeit von 4 h 15 und neuer Bestzeit auf der 70.3 Distanz, belegte ich den 32. Gesamtplatz von über 2000 Athleten und den 4. Platz von über 260 Athleten in meiner Altersklasse.

Leider habe ich das Podium um knapp 2 Min verpasst, dennoch bedeutete das Ergebnis die sichere Qualifikation für die IRONMAN 70.3 World-Championships South Africa 2018, die ich auch angenommen habe. Als Bonus sprang dann auch noch Platz 1 im Ironman 70.3- Agegroup- Ranking (Deutschland) heraus.

Mit Hinblick auf meine fordernde Doktorandenstelle an der Universität Genf und den Möglichkeiten, die mir zur Verfügung stehen, kann ich mit der bisherigen Saison mehr als zufrieden sein. Mit 4 Triathlon- Starts, 2 Podiumsplatzierungen und 3 Qualifikationen für Weltmeisterschaften (wobei ich eine aus finanziellen und zeitlichen Gründen nicht wahrgenommen habe), ist die Ausbeute grandios und die Highlights mit dem IRONMAN Hawaii am 14.10.2017, sowie die XTERRA World-Championships 29.10.2017 auf Maui stehen kurz bevor. Ich hoffe jetzt noch auf verletzungsfreie Wochen mit stabilem Wetter. Am 6.10.17 geht es dann Richtung Kona.

Aller guten Dinge sind drei …

Zwei 70.3- und ein Xterra Rennen in drei Wochen sind ein straffes Programm, doch die Ausbeute lässt alle Mühen vergessen. Mit dem Ironman 70.3 Kraichgau bin ich in die Wettkampfsaison 2017 gestartet. Für mich war es erst einmal eine kleine Standortbestimmung und auch ein wenig Urlaub. Erst am Samstag morgen bin ich von Genf in das Land der 1000 Hügel gefahren. Bei einem Rundgang durch die Messe habe ich dann ein paar vertraute Gesichter getroffen und ein paar Geschichten austauschen können.

Die Stimmung war, im Gegensatz zu vergangenen Jahren, sehr gelockert, was mir sehr gefallen hat. Übernachtet habe ich wieder im Auto, direkt beim Schwimmstart am See und der Wechselzone, was die Organisation deutlich erleichterte. Die Bedingungen am Wettkampftag waren sehr hart, auf dem Rad sehr windig und beim Laufen sehr heiß. Allerdings komme ich mit diesen Bedingungen vergleichsweise gut zurecht und so konnte ich zwar keine neue Bestzeit aber dennoch mit dem 19. Gesamtrang und 3. Platz in der Alterlasse meine bisher beste Platzierung erzielen. Hiermit hätte ich mich direkt für die IRONMAN 70.3 World Championchips in Chattanooga qualifiziert, doch da für mich im Oktober der IRONMAN auf Hawaii auf dem Plan steht habe ich aus zeitlichen und finanziellen Gründen den Slot nicht genommen.

Eine Woche später bin ich dann beim IRONMAN 70.3 Luxemburg gestartet, um noch einen neuen Triathlon auszuprobieren. Geschwommen wird hier in der Mosel, geradelt durch die Weinberge und gelaufen am Moselufer. Landschaftlich auch sehr schön und die Strecke sehr schnell. Auch dieser Triathlon war organisatorisch topp und übernachtet habe ich wieder im Auto auf der gegenüberliegenden Uferseite des Schwimmstarts. Zwar war es am Renntag nicht ganz so heiß wie im Kraichgau aber dafür sehr viel schwüler. Die Schwimmstrecke war ein wenig zu kurz und ich habe nur gute 22 Min für ca. 1700 m gebraucht. Dann ging es im Schnitt mit 38 km/h über wie 90 km lange Radstrecke. Nach 2 h 19 min  konnte ich zum Lauf wechseln. Als 53. Gesamt und 6. in der Altersklasse bin ich mit 4 h 16 min und neuer persönlicher 70.3 Bestzeit über die Ziellinie gelaufen.

Nochmal eine Woche später bin ich im schönen Schweizer Jura beim Xterra Switzerland über 1,5 km Schwimmen, 26 km MTB und 11 km Traillauf an den Start gegangen. Eigentlich richtig unerfahren auf diesen Strecken und dem  MTB  kam mir der Kurs  entgegen, da er zum Großteil nicht sehr technisch war, aber dafür vor allem Kräfte zehrend auf dem Rad. Dazu war der Kurs trocken und deshalb im Vergleich zu den Vorjahren schneller. Nach einer soliden Schwimm- und Radleistung konnte ich dann beim Laufen noch ein paar Athleten in meiner Altersklasse einsammeln und mir den 3. Platz sichern und damit die Qualifikation für die Xterra World Championships auf Maui, Hawaii im Oktober.

Damit hatte ich zwar nicht gerechnet aber zugegeben ein wenig geliebäugelt, denn wenn man mal schon auf der anderen Seite der Welt ist ….. 🙂

Nichts desto trotz bin ich froh, dass nichts passiert ist und ich ohne Sturz und Blessuren angekommen bin. Nun kann ich mich auf zwei Teilnahmen an Weltmeisterschaften im Oktober auf Hawaii freuen.

Qualifikation IRONMAN Worldchampionships, Kona-Hawaii 2017

Zum zweiten Mal habe ich mich nun sehr überraschend beim IRONMAN Malaysia wieder für die IRONMAN Worldchampionships 2017 in Kona, Hawaii qualifiziert. Einer der besten Wettkämpfe die ich bis jetzt bestritten habe. Super Organisation, tolle Landschaft und einzigartiges Ambiente. Das Rennen war super hart, heiss und schwül mit einer anspruchsvollen Radstrecke. Ich habe mir das Rennen sehr gut eingeteilt und konnte daher (mal abgesehen von ein paar Magenproblemen) das Rennen konstant durchziehen. Als zweiter meiner Altersklasse bin ich aus dem Wasser gekommen (57min). Habe mich dann mit einer Radzeit von 5:01 h (trotz Defekt) auf den ersten Platz meiner Alterklasse und 19. Gesamtplatz vorgearbeitet und konnte diese Platzierung bis Km 37 auch halten. Allerdings wurde ich dann von einem Athleten eingeholt und fiel auf Platz 2 zurück. Für den Marathon benötigte ich 3:30h. Nach 9:34h konnte ich dann als 2.Ak und 21. von 1300 Athleten mit einer sicheren Kona Qualifikation über die Ziellinie laufen. Ein ausführlicher Bericht folgt bald.

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sinopsis film

Triathlons Des Gorges

p1120023Seit August konnte ich noch einmal zwei Wettkämpfe auf meiner „To do“- Liste abhaken, die definitiv das Prädikat „magnifique“ verdient haben.
Ende August stand der „Triathlon des Gorges de l‘ Ardeche“ auf dem Programm. Von Genf aus in ca. 3h zu erreichen. Mitten in der Provence mit super Flair, atemberaubende Landschaft und ein kleiner gemütlicher Campingplatz direkt am Fluss bzw. an der Strecke, dazu tolles französisches Essen und guter Wein. Was will man mehr. Freitagmittag angekommen konnte ich auch schon die Startunterlagen abholen. Da sich alles in dem kleinen Dörfchen St. Martin d’Ardeche abspielte, war alles sehr überschaubar und ich konnte mich auch noch einer kleinen Radtour entlang der Ardeche widmen. Am Wettkampftag war mal wieder super Wetter und südfranzösisch Hitze, also beste Bedingungen für ein Triathlon-Wochenende. Geschwommen wurde in der Ardeche 1 km den Fluss hinauf und 1 km zurück, ich habe mich sehr gut gefühlt und stieg mit 28 Min. aus dem Wasser. Die ca. 70 km lange Radstrecke führte entlang und durch das Umland der Ardeche. Auch hier habe ich mich sehr gut gefühlt, allerdings verlor ich auf den letzten 35 km meine Verpflegung, was sich natürlich nicht gut auf den Energiehaushalt auswirkte. Trotzdem konnte ich den Lauf recht gut starten. Die Laufstrecke verlief entlang des Flussbettes, bevor es auf einer selbstgebauten Kanubrücke über den Fluss ging. Hier war der Veranstalter sehr kreativ! Super Idee. Danach ging es über Stock und Stein hinauf in das kleine Römerdörfchen Aigueze und weiter durch kleine Gassen und Weinberge wieder zurück nach St. Martin. Schatten war auf den zwei Runden a 10 km nicht zu finden. Da dass das Rennen aufgrund der Hitze nicht schnell war und ich wohl besser als die anderen Athleten mit den Bedingungen klar kam, konnte ich während des Lauf noch einige Plätze gut machen und nach 4:10 h auf dem 10. Platz am Marktplatz in St. Martin einlaufen. Etwas angeschlagen genoss ich den Schatten in einem Liegestuhl im Zielbereich, bevor ich mich zum eigentlichen Highlight des Tages begab; das Athleten- Buffet am Abend. Das ganze fand in einem kleinen Garten statt, wo alle möglichen regionalen Spezialitäten angeboten wurden. Super Atmosphäre und eine tolle Idee. Alles in allem war der Wettkampf definitiv eine Reise wert!
Am Sonntag hatte ich noch Zeit für eine Radtour an den Pont d’Arc bevor es zurück nach Genf ging.

Anfang Oktober ging es dann an die Gorges du Verdon zu Natureman. 2 km schwimmen im türkisen Lac de St Croix. Eine Runde mit 92 km um den See mit spektakulärer Aussicht und 20 km Trailrun entlang des Sees. Geniales Konzept und ein nicht ganz unbekannter Triathlon in Frankreich, so war auch das Starterfeld sehr stark besetzt.

Doch von Anfang. Geplant war der Wettkampf und eine Woche noch einmal richtig viele Radkilometer sammeln. Inkludiert ein kleiner Familienurlaub in dem kleinen malerischen Dörfchen Moustiers-Sainte-Marie. Dauerregen und kühle Temperaturen am Vorwettkampftag machten mich etwas unruhig und ließen nur auf Besserung hoffen. Dies war auch der Fall. Keine Wolke am Himmel und Temperaturen um die 15-20 Grad. Mehr als 1200 Athleten waren gemeldet, dementsprechend war der Schwimmstart mal wieder eine heftige Prügelei. Jedoch entspannte  es sich nach ca. 500m und ich fand mich in einer guten Gruppe wieder. Ich konnte die 2 km lange Schwimmstrecke recht entspannt in 28 min hinter mich bringen und wechselte auch recht zügig auf das Rad. Die Radstrecke war mit einigen Höhenmetern versehen, sehr unrhythmisch und teilweise technisch sehr anspruchsvoll zu fahren. Ich versuchte vor allem an den Bergen nicht zu überzocken und sammelte am Ende der Radstrecke alle Athleten wieder ein, die den ersten Berg hochgeschossen sind. Aufgrund einer Baustelle war die Strecke mit 92 km etwas länger als ausgeschrieben, was am Ende eine Zeit von rund 2:45 h für mich machte. Nun ging es auf den 20 km Trailrun entlang des Seeufers. Auf den Flusskieseln musste ich richtig aufpassen nicht den Fuß zu verletzen. Ein paar richtig fiese Steigungen fanden sich auf der sehr kurzweiligen 20km Strecke für die ich 1:18 h  benötigte und mit einer Gesamtzeit von 4:36 h als 30. ins Ziel laufen konnte. Auch bei diesem Triathlon war das Highlight definitiv das Athleten- Buffet, mit regionalen Spezialitäten, von Olivenpasten über Schinken und Käse. Das ist mal was anderes, wie nur das übliche Obst. Wenn es um das leibliche Wohl geht, wissen die Franzosen eben Bescheid, das muss man ihnen lassen. Natürlich muss ich an dieser Stelle dem „Unterstützer- Team“ ein ganz großes Dankeschön für die tolle Woche in Moustiers und der Betreuung am Wettkampf zukommen lassen!
In den nächsten Tagen konnte ich noch einiges an Radkilometern auf einsamen Straßen in einer wunderschönen Landschaft sammeln. Jetzt muss ich noch abwarten, was die nächsten Wochen bringen, bevor es Richtung Saison- Abschluss geht. Nicht nur der Wettkampf auch die Region sind nur weiter zu empfehlen und sicherlich noch ein Geheimtipp.

Triathlon Alpe d’Huez

Eine weitere Herausforderung dieses Jahr. Man nehme: 2200m Schwimmen bei 15° Wassertemperatur im glasklaren Gletschersee  Lac du Verney , 120km Radfahren mit über 3400Hm über den Col de Morte, den Col d’Ornon und schließlich den legendären Anstieg nach Alpe d‘Huez bei schwül-heißen Temperaturen und 22 abschließende hügelige Kilometer in 2000 m Höhe bei dünner Luft und Hitze und absolviert alles nacheinander; Willkommen beim Triathlon Alpe d’Huez!!

Etwas Organisationstalent ist bei dieser Veranstaltung schon gefragt, denn der Start liegt ca. 40km entfernt und ca. 1500 Hm tiefer als das Ziel bzw. Startnummernausgabe. Also oben schlafen und morgens zum Start rollen oder im Tal schlafen und abends nach dem Wettkampf runter rollen. Ich entschied mich für die zweite Variante und fand auch einen kleinen gemütlichen Campingplatz ca. 5km vom Start entfernt. Klar war ich am Tag vor dem Wettkampf nervös; Ist es doch der erste Triathlon im Jahr, aber die Anmelde-, Startunterlagenabhol- und Eincheckroutine habe ich doch noch nicht verlernt gehabt. So blieb nur noch die Ungewissheit der Strecke an sich; diese sich doch deutlich von dem unterschied, was ich bisher in Angriff genommen habe. Und auch wenn es eine Mitteldistanz ist, definitiv mit einer Langdistanz mithalten kann. Ich versuchte alles ein wenig locker zu sehen. Denn planen kann man hier nichts und sich hier Zielzeiten zu setzen wäre definitiv fehl am Platz. Also war mein Plan; erst einmal schwimmen. Dann die Beine fragen ob sie Radfahren wollen, wenn soweit alles klar ist, dann nur vorsichtig die Berge wieder herunter fahren und nichts riskieren sondern Spaß haben, über die letzten 22km hab ich mir gar keine Gedanken gemacht ich bin noch nie in der Höhe gelaufen also war auch hier die Devise „mal schauen“ und wenn alles gut geht, finishen.

Der nächste Morgen. Keine Wolke am Himmel, kaum Wind und heiße Temperaturen versprachen einen perfekten Triathlon-Tag. Eine Startzeit um 9:30 ließen mir genügend Zeit von meinem Campingplatz entspannt zum Start zu radeln. Umgeben von den Bergen, Gletschern und dem kristallblauen See. Eine durchaus eindrucksvolle Szenerie und Stimmung am Start.

 

15min bevor der Startschuss fiel war es dann soweit; ab ins kühle Nass. Ich bekam gleich Kopfschmerzen durch die Kälte und atmen war auch eher kurz und oberflächlich. „Hui“ dachte ich mir „das kann ja lustig werden“. Aber so richtig viel Zeit blieb mir auch nicht darüber nachzudenken. Schon fiel der Startschuss. Die zwei Runden gingen schnell herum und die anfänglichen Probleme vergingen relativ schnell. Und so saß ich nach 33min auf dem Rad. Die ersten km ging es immerzu leicht bergab. Ich versuchte nicht gleich am Anfang zu überpacen. Denn mit 45 – 60km/h über die Straße zu fliegen machte sehr viel Spass also bleib ich konstant mit den Wattzahlen. Dann kam der erste anstieg 8% und 15km auf den Col de Morte. Ich versuchte geschmeidig hochzufahren ohne Belastungsspitzen. Ich kam dann doch relativ schnell ins Grübeln als die anderen Athleten an mir vorbeiflogen, doch blieb ich bei meinem Plan (Das erste Mal, dass sich ein Wattmesser wirklich ausgezahlt hat). Die Abfahrt kurz und kurvig und schon der nächste Pass wenn auch nur ca. 5km. Bevor es dann auf die lange leicht abschüssige Strecke Richtung Col d’Ornon ging. Landschaftlich ein Traum und mir fiel es schwer mich auf die Fahrbahn zu konzentrieren. Hier hieß es sich zu erholen und zu verpflegen. Dann ging es auch schon weiter den Col d‘Ornon mit 20km. Am Anfang flach, wird er zum Ende hin immer steiler. Fieses Ding! Ich konnte aber auch hier konstant hochfahren. Auch wurde es langsam immer heißer. Nach 4h Rennzeit erreichte ich auch diesen Pass. Die folgende Abfahrt hinunter nach Bourg d’Oisans war etwas anspruchsvoller und zum Verpflegen bleib nicht sehr viel Zeit. Im Tal angekommen waren es auch nur noch 2km bis zum letzten Anstieg des Tages hinauf nach Alpe d Huez. „Nur nicht überzocken“ dachte ich mir. Auch wenn der untere Teil so steil ist, dass ich mit der Übersetzung an die Grenzen kam, ging es von Spitzkehre zu Spitzkehre immer besser. Die Stimmung war gigantisch gut und so verging die Zeit sehr schnell. Inzwischen war es auch noch heißer geworden und einige Athleten saßen schon am Straßenrand und übergaben sich. Oben angekommen wechselte ich in die Laufschuhe und schon nach 2km spürte ich, dass es doch etwas Anderes ist in dieser Höhe zu rennen. Dennoch, eine sehr schöne Laufstrecke über Trampelpfade und Schotterwege sowie zwei Anstiege pro Runde die mir vor allem auf der dritten Runde ganz schön zu schaffen machten, trotzdem konnte ich mich noch ein paar Plätze vorarbeiten. Nach 7:05h, Kopfweh, Krämpfe und Übelkeit, bin ich dann schließlich über die Ziellinie gelaufen. Super! Und es gibt definitiv nichts Besseres als nach so einem Wettkampf im Sonnenuntergang den Berg wieder herunterzufahren!

Das Resultat Platz 57 Gesamt, 10. Platz in der Altersklasse  (M2) und gesamt 3. Deutscher (1.Ak :-)) Hier geht’s zu den Ergebnissen

 

 

 

 

GFNY Mt Ventoux

Der legendäre Riese der Provence plus ein Jedermann-Radrennen. Also nichts wie hin. Auch als Nicht-Rennfahrer. Allerdings habe ich das Rennen eher als Radtour gesehen und habe das Wochenende in Vaison-La-Romain dazu genutzt, um die Landschaft per Rad zu erkunden. Eines ist mir jedoch gleich aufgefallen. Man hat viel weniger Organisationsstress wie bei einem Triathlon. Gecampt habe ich wieder im Auto auf einem Campingplatz ein wenig außerhalb des Dorfes.

Die Streckenführung des GrandFondo war gigantisch von Vaison-La-Romain ging es in das Val de la Toulourenc hinauf den Col de L’Homme Morte (1300hm, 15km) und dann rasant hinab in die atemberaubend schöne Gorge de Nesque bis an den Fuss des Mt Ventoux und den Südanstieg mit 21km und 7,9%. Tour de France Feeling pur. Auch wenn ich kein Fan von Radgruppenfahrten bin hat es doch hier richtig Spaß gemacht und wir waren richtig flott unterwegs. Leider musste ich am Anstieg meiner falsch gewählten Übersetzung Tribut zollen, ich bin oben angekommen allerdings auch mit nur 30rpm im Schnitt. Das gute an dem Rennen ist dass die Zeit am Gipfel genommen wird und so kann man die doch recht anspruchsvolle Abfahrt in Ruhe hinunter fahren. Für die insgesamt 169km habe ich 6:30h gebraucht. In Vaison la Romain gab es dann für jeden Fahrer einen Gutschein für ein Menü im Restaurant am Marktplatz, eben sehr südfranzösisch. Auf dem Campingplatz gab es dann noch den obligatorischen Pastis. Dann zum Wohle. Viel Spaß mit den Bildern.

La Route des Grandes Alpes

  Was für 4 grandiose Tage! Lange hatte ich schon mit dem Gedanken gespielt mit dem Rennrad über die Route des Grandes Alpes von Genf nach Nizza  zu fahren. Schließlich war es soweit. Ich entschied Donnerstag Abend; Morgen geht es los. Wetter passt und ich konnte mir 2 Tage zusätzlich frei nehmen. Also GPS Route geladen, einen kleinen Rucksack mit dem Nötigsten gepackt und am Freitag 8.7.2016 saß ich dann auf dem Rad Richtung Mittelmeer. Vor mir lagen ca. 700km und 15000hm. Da ich nur 4 Tage zur Verfügung hatte war mein Plan jeden Tag so weit wie möglich zu kommen und dann nach einer Unterkunft zu schauen. Ich denke jeder wird es verstehen wenn ich nicht jedes Detail dieser unglaublich schönen und anstrengenden Tour hier schildern werde.

Ich bin die „offizielle Strecke gefahren“ hier ist ein Link zu einer sehr guten Site um die Route zu planen. Jedoch bin ich erst in La Clusaz eingestiegen da ich direkt von Genf gestartet bin. Das Wetter hat die ganzen Tage mitgespielt und so konnte ich die Berg-Panoramen in vollen Zügen genießen. Gestartet bin ich jeden Morgen gegen 7:00 Uhr um während des kühlen Vormittags die meisten Höhenmeter bewältigen zu können und optimaler Weise am Abend dann eine Abfahrt zu haben, da diese 4 Tage natürlich die heißesten bis dahin im Jahr waren. Aber abgesehen davon, war ich immer bis ca 11 oder 12 Uhr alleine unterwegs bis dann die Autos die Pässe stürmten. Diese Stille in den Bergen früh morgens die vielleicht nur durch das ein oder andere Murmeltierpfeifen „gestört“ wurde, ist schon einmalig. Neben der Landschaft waren die Unterkünfte das eigentliche Highlight jeden Tag da ich nie wusste wo ich tatsächlich dann unterkomme war jede Unterkunft eine Überraschung für mich; In Val d’Isere das letzte Hotel zusammen mit einem Skiclub und Lasagne Party am Abend. In Briancon eine kleine abgelegene Gite mit familiären französischen Menu, guten Wein und Käse mit nur 4 anderen Gästen. In Saint-Saveur sur Tinee das einzige Hotel im Dorf etwas heruntergekommen aber sehr netten Menschen. So saß ich jeden Tag zwischen 9 und 11 Stunden im Sattel. Das mag sich viel anhören geht aber verdammt schnell rum, und am Nachmittag war immer noch Zeit für den ein oder anderen Cafe, bevor ich die letzten Kilometer in Angriff nahm. Jeder Pass war anders und hatte seinen ganz eigenen Charm. Das absolute Highlight war der Col du Galiblier, der mich auf den letzten Kilometern an die Grenzen gebracht hat, da es selbst in 2000m Höhe so heiß war, dass sich meine Lunge gemeldet hatte, nach langer Zeit mal wieder (Asthma).

Für Bilder und Routenverlauf verweise ich einfach auf meinen Strava Account.

Genf – Val d’ISere

Val d’isere – Briancon

Briancon – Saint-Saveur sur Tinee

Saint-Saveur sur Tinee – Nizza

Ich hatte Glück und bin ohne Pannen durchgefahren und auch sonst keinerlei Probleme (mal abgesehen von der Übersetzung meiner Schaltung). Nach einer Nacht in Nizza bin ich dann mit dem TER über Marseille und Lyon wieder nach Genf gefahren. Gerade im richtigen Moment, hatte doch angefangen zu regnen :-). Neben der offiziellen Route kann man noch viele Varianten fahren, also ist für die nächsten Jahre ausgesorgt!