Was für 4 grandiose Tage! Lange hatte ich schon mit dem Gedanken gespielt mit dem Rennrad über die Route des Grandes Alpes von Genf nach Nizza zu fahren. Schließlich war es soweit. Ich entschied Donnerstag Abend; Morgen geht es los. Wetter passt und ich konnte mir 2 Tage zusätzlich frei nehmen. Also GPS Route geladen, einen kleinen Rucksack mit dem Nötigsten gepackt und am Freitag 8.7.2016 saß ich dann auf dem Rad Richtung Mittelmeer. Vor mir lagen ca. 700km und 15000hm. Da ich nur 4 Tage zur Verfügung hatte war mein Plan jeden Tag so weit wie möglich zu kommen und dann nach einer Unterkunft zu schauen. Ich denke jeder wird es verstehen wenn ich nicht jedes Detail dieser unglaublich schönen und anstrengenden Tour hier schildern werde.
Ich bin die „offizielle Strecke gefahren“ hier ist ein Link zu einer sehr guten Site um die Route zu planen. Jedoch bin ich erst in La Clusaz eingestiegen da ich direkt von Genf gestartet bin. Das Wetter hat die ganzen Tage mitgespielt und so konnte ich die Berg-Panoramen in vollen Zügen genießen. Gestartet bin ich jeden Morgen gegen 7:00 Uhr um während des kühlen Vormittags die meisten Höhenmeter bewältigen zu können und optimaler Weise am Abend dann eine Abfahrt zu haben, da diese 4 Tage natürlich die heißesten bis dahin im Jahr waren. Aber abgesehen davon, war ich immer bis ca 11 oder 12 Uhr alleine unterwegs bis dann die Autos die Pässe stürmten. Diese Stille in den Bergen früh morgens die vielleicht nur durch das ein oder andere Murmeltierpfeifen „gestört“ wurde, ist schon einmalig. Neben der Landschaft waren die Unterkünfte das eigentliche Highlight jeden Tag da ich nie wusste wo ich tatsächlich dann unterkomme war jede Unterkunft eine Überraschung für mich; In Val d’Isere das letzte Hotel zusammen mit einem Skiclub und Lasagne Party am Abend. In Briancon eine kleine abgelegene Gite mit familiären französischen Menu, guten Wein und Käse mit nur 4 anderen Gästen. In Saint-Saveur sur Tinee das einzige Hotel im Dorf etwas heruntergekommen aber sehr netten Menschen. So saß ich jeden Tag zwischen 9 und 11 Stunden im Sattel. Das mag sich viel anhören geht aber verdammt schnell rum, und am Nachmittag war immer noch Zeit für den ein oder anderen Cafe, bevor ich die letzten Kilometer in Angriff nahm. Jeder Pass war anders und hatte seinen ganz eigenen Charm. Das absolute Highlight war der Col du Galiblier, der mich auf den letzten Kilometern an die Grenzen gebracht hat, da es selbst in 2000m Höhe so heiß war, dass sich meine Lunge gemeldet hatte, nach langer Zeit mal wieder (Asthma).
Für Bilder und Routenverlauf verweise ich einfach auf meinen Strava Account.
Briancon – Saint-Saveur sur Tinee
Saint-Saveur sur Tinee – Nizza
Ich hatte Glück und bin ohne Pannen durchgefahren und auch sonst keinerlei Probleme (mal abgesehen von der Übersetzung meiner Schaltung). Nach einer Nacht in Nizza bin ich dann mit dem TER über Marseille und Lyon wieder nach Genf gefahren. Gerade im richtigen Moment, hatte doch angefangen zu regnen :-). Neben der offiziellen Route kann man noch viele Varianten fahren, also ist für die nächsten Jahre ausgesorgt!