Hawaii Qualifikation

Vergangenen Sonntag hat es endlich geklappt und ich konnte mich beim Ironman Barcelona für die WM auf Hawaii 2015 qualifizieren.  Nach einem Rennen mit viel Pech in Zürich habe ich mir mit der Entscheidung für einen Start in Barcelona genug Zeit gelassen, da es doch eine mentale und körperliche Herausforderung ist, noch einmal Gas zu geben, wenn alle Trainingskollegen schon in der Off-Season sind. Auch war die Zeit zwischen den zwei Rennen mit nur 10 Wochen sehr knapp bemessen. Doch bin ich wieder gut in mein Training hineingekommen und habe auch trainingstechnisch ein paar neue Dinge ausprobiert. So bin ich nach 13h Autofahrt und 1250km am 1.10. in Calella gewesen, um mich bis Sonntag noch ein wenig zu akklimatisieren.

Der Ironman Barcelona war die letzte Veranstaltung in diesem Jahr auf europäischen Boden. Über 2600 Starter waren gemeldet und es gab 50 Tickets für die WM am 10.10.2015 auf Hawaii.

Aufgrund von Gewitter und Starkregen drohte erst die Absage der Veranstaltung. Doch das Wetter beruhigte sich und so konnte der Wettkampf mit einer halben Stunde Verspätung über die volle Distanz ausgetragen werden. Geschwommen wurde im Mittelmeer am Strand von Calella. 3,8 km gab es bei starkem Wellengang zu bewältigen, bevor es auf die windanfällige Radstrecke entlang der Küste ging. Ich kam mit 56:30 min als 7. meiner Altersklasse aus dem Wasser und startete meine Aufholjagd auf dem Rad. Schon wieder ist aufgrund von Regen mein Wattmesser ausgefallen, allerdings war ich dieses Mal darauf vorbereitet und hatte vorsichtshalber einmal den Puls auf der Anzeige. Ich hatte jedoch große Mühe den Puls schön unten zu halten. Doch es zahlte sich aus. Für die 180 km benötigte ich nur 4h und 43min und konnte mich auf den 4. Rang vorarbeiten. Die Radstrecke hat doch knapp 1000Hm auch wenn sie an der Küste verläuft, sie ist am Anfang aber recht hügelig und diese 15km muss man eben auch 6mal fahren, das summiert sich und kann auf der 3. Runde richtig weh tun.  Ich habe bestimmt noch nie so viele Kalorien in Form von Zucker in so kurzer Zeit zu mir genommen. Doch anscheinend habe ich das gebraucht.

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Den abschließenden Marathon an der Strandpromenade konnte ich bei schwül-heißen 30°C gut einteilen, was mit einer Marathonzeit von 3h und 17min und dem 2. Platz meiner Altersklasse belohnt wurde. Der Start verlief zwar etwas holprig mit einem verlorenen Timing Chip, den ich zum Glück wieder bekam und einem Dixie Stopp nach 5 km. Doch war es dieses Mal ein nahezu perfektes Rennen. Ich konnte alles umsetzen und bin jede Disziplin gefühlt progressiv angegangen und habe jeweils am Ende die Altersklassen-Athleten wieder eingesammelt die am Anfang davon gestürmt sind. Das hat natürlich noch einmal auf der letzten Runde richtig gepusht. Doch letztlich wollte ich ein Rennen machen mit dem ich zufrieden bin und meine Leistung abrufen. Und das hat auch wunderbar geklappt. Da ich ohne Support vor Ort war, hatte ich keinerlei Infos über Platzierungen und war im Ziel zuerst überaus froh, dass ich eine neue PB mit 9:01:08 aufgestellt habe (Und ohne die zwei Stopps wäre sub9 im Ergebnis gestanden, ein bisschen hätte wäre wenn, darf sein). Die Platzierung erhielt ich dann per SMS aus Deutschland von meinen Eltern, das hat natürlich noch einmal alles getoppt. So habe ich nun eines von 3 Hawaii-Tickets die es in meiner Altersklasse gab.

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Das Kleingeschriebene zum Thema Windschattenfahren:
Ja es gab Gruppen, ja es waren zu viele Starter für diese Strecke, ja die Kampfrichter haben nicht genügend Zeitstrafen verteilt und vielleicht auch zu wenig durchgegriffen. ABER: Wenn man ehrlich fahren wollte ging das auch!! Da ich relativ früh auf der Radstrecke war, war die Windschatten-Problematik auf der ersten Runde nicht vorhanden, erst auf der 2. Runde bildeten sich dann große Pulks, vor allem im hinteren Teil des Feldes bei Km 120 überholte mich eine Gruppe mit ca. 80 Athleten, so etwas nervt natürlich vor allem wenn man insgeheim hofft den ein oder anderen beim Vorbeifahren in der Penaltybox zu sehen und dies dann doch nicht der Fall ist. Auf der 3. Runde bin ich dann an einer Schlange von Athleten vorbeigefahren. Doch hier war Windschattenfahren kein Thema denn diese Athleten waren so viel langsamer als ich, dass eher das ständige Überholen gefährlich war. In den hinteren Rängen macht das auch nicht viel aus, wenn es aber um Platzierungen geht, sollte es doch mehr Kontrollen geben. Letztlich denke ich dass, es an jedem Einzelnen liegt ein faires Rennen zu machen; Ich würde mit meiner Leistung nicht zufrieden sein, wenn ich 180km im Pulk gefahren wäre.

Ganz großen Dank geht natürlich an meine Eltern die mich tatkräftig unterstützen und an meine Sponsoren Dextro Sportsnutrition und Chia-Mind Performance.

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