Triathlon Alpe d’Huez

Eine weitere Herausforderung dieses Jahr. Man nehme: 2200m Schwimmen bei 15° Wassertemperatur im glasklaren Gletschersee  Lac du Verney , 120km Radfahren mit über 3400Hm über den Col de Morte, den Col d’Ornon und schließlich den legendären Anstieg nach Alpe d‘Huez bei schwül-heißen Temperaturen und 22 abschließende hügelige Kilometer in 2000 m Höhe bei dünner Luft und Hitze und absolviert alles nacheinander; Willkommen beim Triathlon Alpe d’Huez!!

Etwas Organisationstalent ist bei dieser Veranstaltung schon gefragt, denn der Start liegt ca. 40km entfernt und ca. 1500 Hm tiefer als das Ziel bzw. Startnummernausgabe. Also oben schlafen und morgens zum Start rollen oder im Tal schlafen und abends nach dem Wettkampf runter rollen. Ich entschied mich für die zweite Variante und fand auch einen kleinen gemütlichen Campingplatz ca. 5km vom Start entfernt. Klar war ich am Tag vor dem Wettkampf nervös; Ist es doch der erste Triathlon im Jahr, aber die Anmelde-, Startunterlagenabhol- und Eincheckroutine habe ich doch noch nicht verlernt gehabt. So blieb nur noch die Ungewissheit der Strecke an sich; diese sich doch deutlich von dem unterschied, was ich bisher in Angriff genommen habe. Und auch wenn es eine Mitteldistanz ist, definitiv mit einer Langdistanz mithalten kann. Ich versuchte alles ein wenig locker zu sehen. Denn planen kann man hier nichts und sich hier Zielzeiten zu setzen wäre definitiv fehl am Platz. Also war mein Plan; erst einmal schwimmen. Dann die Beine fragen ob sie Radfahren wollen, wenn soweit alles klar ist, dann nur vorsichtig die Berge wieder herunter fahren und nichts riskieren sondern Spaß haben, über die letzten 22km hab ich mir gar keine Gedanken gemacht ich bin noch nie in der Höhe gelaufen also war auch hier die Devise „mal schauen“ und wenn alles gut geht, finishen.

Der nächste Morgen. Keine Wolke am Himmel, kaum Wind und heiße Temperaturen versprachen einen perfekten Triathlon-Tag. Eine Startzeit um 9:30 ließen mir genügend Zeit von meinem Campingplatz entspannt zum Start zu radeln. Umgeben von den Bergen, Gletschern und dem kristallblauen See. Eine durchaus eindrucksvolle Szenerie und Stimmung am Start.

 

15min bevor der Startschuss fiel war es dann soweit; ab ins kühle Nass. Ich bekam gleich Kopfschmerzen durch die Kälte und atmen war auch eher kurz und oberflächlich. „Hui“ dachte ich mir „das kann ja lustig werden“. Aber so richtig viel Zeit blieb mir auch nicht darüber nachzudenken. Schon fiel der Startschuss. Die zwei Runden gingen schnell herum und die anfänglichen Probleme vergingen relativ schnell. Und so saß ich nach 33min auf dem Rad. Die ersten km ging es immerzu leicht bergab. Ich versuchte nicht gleich am Anfang zu überpacen. Denn mit 45 – 60km/h über die Straße zu fliegen machte sehr viel Spass also bleib ich konstant mit den Wattzahlen. Dann kam der erste anstieg 8% und 15km auf den Col de Morte. Ich versuchte geschmeidig hochzufahren ohne Belastungsspitzen. Ich kam dann doch relativ schnell ins Grübeln als die anderen Athleten an mir vorbeiflogen, doch blieb ich bei meinem Plan (Das erste Mal, dass sich ein Wattmesser wirklich ausgezahlt hat). Die Abfahrt kurz und kurvig und schon der nächste Pass wenn auch nur ca. 5km. Bevor es dann auf die lange leicht abschüssige Strecke Richtung Col d’Ornon ging. Landschaftlich ein Traum und mir fiel es schwer mich auf die Fahrbahn zu konzentrieren. Hier hieß es sich zu erholen und zu verpflegen. Dann ging es auch schon weiter den Col d‘Ornon mit 20km. Am Anfang flach, wird er zum Ende hin immer steiler. Fieses Ding! Ich konnte aber auch hier konstant hochfahren. Auch wurde es langsam immer heißer. Nach 4h Rennzeit erreichte ich auch diesen Pass. Die folgende Abfahrt hinunter nach Bourg d’Oisans war etwas anspruchsvoller und zum Verpflegen bleib nicht sehr viel Zeit. Im Tal angekommen waren es auch nur noch 2km bis zum letzten Anstieg des Tages hinauf nach Alpe d Huez. „Nur nicht überzocken“ dachte ich mir. Auch wenn der untere Teil so steil ist, dass ich mit der Übersetzung an die Grenzen kam, ging es von Spitzkehre zu Spitzkehre immer besser. Die Stimmung war gigantisch gut und so verging die Zeit sehr schnell. Inzwischen war es auch noch heißer geworden und einige Athleten saßen schon am Straßenrand und übergaben sich. Oben angekommen wechselte ich in die Laufschuhe und schon nach 2km spürte ich, dass es doch etwas Anderes ist in dieser Höhe zu rennen. Dennoch, eine sehr schöne Laufstrecke über Trampelpfade und Schotterwege sowie zwei Anstiege pro Runde die mir vor allem auf der dritten Runde ganz schön zu schaffen machten, trotzdem konnte ich mich noch ein paar Plätze vorarbeiten. Nach 7:05h, Kopfweh, Krämpfe und Übelkeit, bin ich dann schließlich über die Ziellinie gelaufen. Super! Und es gibt definitiv nichts Besseres als nach so einem Wettkampf im Sonnenuntergang den Berg wieder herunterzufahren!

Das Resultat Platz 57 Gesamt, 10. Platz in der Altersklasse  (M2) und gesamt 3. Deutscher (1.Ak :-)) Hier geht’s zu den Ergebnissen

 

 

 

 

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